Der Wal zur Wahl

kavkaEine neue Ausgabe der „Wahl im Web“ mit Markus Kavka sendet der ZDFinfokanal am Sonntag, 7. Juni ab 17.30 Uhr (ebenfalls auf heute.de). Nach der Landtagswahl in Hessen steht jetzt also die Europawahl im Blickpunkt. Nicht gerade die beliebteste Wahl der Deutschen, macht das Format also Sinn?

Die Reaktionen auf die letzte Ausgabe der Sendung zur Hessenwahl im Januar waren durchweg positiv, das Netz für seine eher kritische Haltung recht angetan. Das Problem der „Wahl im Web“ in Hessen lässt sich aber sehr gut an zwei Personen festmachen: Edgar Diener und Christoph von Massow saßen in der ersten Reihe, gleich neben Dr. Bieber und Kavka häufig im Bild zu sehen. Als Netscouts waren sie abgestellt, das Geschehen in Blogs und Internetseiten zu beobachten – und waren dabei vollkommen unterbeschäftigt. Twitter hatte die mittlerweile schon als „klassisch“ zu bezeichnenden Onlineformate schlicht abgehängt. Ohnehin wäre der Online-Faktor des Formats ohne Twitter nicht aufrecht zu erhalten gewesen. Es fehlte über die Kurznachrichten hinaus einfach Material, das innerhalb von zweieinhalb Stunden während der Wahl entstehen konnte.

Hier bieten sich natürlich bei der Europawahl ganz andere Perspektiven, die 500 Millionen Europäer werden einen bleibenderen Eindruck im Netz hinterlassen als die 6 Millionen Hessen. Dennoch liegen genau hier auch Gefahren für das Format. Schon in der Sendung zur Hessenwahl drohten die Beobachter der Twitterkanäle den Überblick zu verlieren angesichts der schieren Anzahl an Meldungen. Wie soll dieser Herausforderung durch aus ganz Europa herein prasselnde Nachrichten begegnet werden?

27 Länder in der Europäischen Union bedeuten nicht nur 27 unterschiedliche Netzgemeinschaften, sondern auch andere Verständnisse von der Arbeit der Europäischen Union und nicht zuletzt auch der Bedeutung der Wahl des Europäischen Parlaments. Nicht immer wird die deutsche Produktion alles verstehen und in die richtigen Kontexte einordnen können.

walVielleicht finden andere Kulturräume ja wenigstens das seltsame Logo der Sendung ansprechend und wundern sich nicht wie ich über den irritierend kindischen Wal im Spinnennetz.

Erfreulicherweise ist das Team der Sendung das Gleiche geblieben. Der großartig gestartete Markus Kavka wird erneute die Moderation übernehmen, Professor Korte seine im Netz beliebten Einordnungen abgeben und Dr. Bieber seinen kaum zu bremsenden Sachverstand einbringen. Auch meine Gießener Kommilitonen sind wieder für die Netzbeobachtung zuständig, obwohl die Sendung diesmal nicht aus der heimeligen Atmosphäre der Gießener Uni kommt, sondern aus der hochoffiziellen Wahlfestung des ZDF in Berlin. Möge der Sendung dadurch nicht allzu viel Charme verloren gehen.

Bilder: ZDF

Ein Gedanke zu „Der Wal zur Wahl

  1. @Christian: Keine Sorge @fabianpingel, @herr_marx und ich haben uns gut vorbereitet und werden hoffentlich nicht den Überblick verlieren.

    Und natürlich sei an dieser Stelle noch auf den „Wahl im Web“-Twitteraccount hinzuweisen: @wahlimweb. Von diesem aus werden wir drei uns zusammen mit Markus Kavka, Dr. Christoh Bieber und Prof. Karl-Rudolf Korte zu Wort melden.

    Also: Sonntag 17:30 Uhr ZDFinfokanal einschalten bzw. heute.de ansurfen.

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