Ökostrom im Bundestag

Seit dem 1. Oktober beziehen die Liegenschaften des Deutschen Bundestages regenerativen Strom.
Im Mai hatte das Parlament beschlossen, den von externen Erzeugern benötigten Strom (etwa 40 Millionen Kilowattstunden pro Jahr) komplett mit Ökostrom abzudecken. Die restlichen 30-40 Prozent seines Strombedarfes deckt der Bundestag bereits mit seinem hauseigenen Blockheizkraftwerk und den Photovoltaikanlagen.

Bei der europaweiten Ausschreibung für die Vergabe des Auftrages setzte sich am Ende der Hamburger Ökostrom Anbieter „LichtBlick“ durch.
Durch den Wechsel erhofft man sich bis Ende Dezember 2009 rund 8.000 Tonnen CO2 einsparen zu können.

Das besondere des Auftrages stellte dabei die Anforderung dar, dass im Lieferzeitraum eine nachweisliche CO2-Minderung von 30% pro Jahr erzielten werden muss .

Ein sehr ergeiziges Projekt, doch das es nicht alleine reicht auf regenerative Energien umzusteigen, zeigte schon mein Blogeintrag zum gleichen Thema im Mai 2008.

MySpace für Politiker: Polixea

Eine entscheidende Marktlücke im Internet hat Polixea nun gefüllt (oder man versucht es zu mindestens): Das Politiker-Social-Networking.

Die hinter Polixea stehende Trupoli AG bietet bereits seit einigen Jahren verschiedene Angebote, die Politiker und ihre Wähler vernetzen sollen. Während Polixea bis vor kurzem durch polixea-kommunal.de (damals noch unter anderem Namen) hauptsächlich Kommunalpolitikern bekannt war, wurde in der Zwischenzeit viel unternommen um auch Wähler auf die Seiten zu locken.

Dies fing an mit der Abgeordnetensuchfunktion, die den Kontakt zu den eigenen Abgeordneten in der Vor-Abgeordnetenwatch-Zeit erleichtern sollte; hin zu trupoli.com, einer Plattform in der man nach dem „hot or not“-Prinzip Politiker bewerten kann, nur eben anhand deren Aussagen.

Und nun also polixea-profile.de. Ähnlich den bekannten Social-Network-Plattformen Facebook und MySpace können Politiker sich dort präsentieren und mit potentiellen Wählern kommunizieren, bzw. einen „Unterstützerkreis“ aufbauen.


Momentan tummeln sich dort vor allem Landes- und Kommunalpolitiker. Doch auch die ersten Bundestagsmitgliedern sind mittlerweile zu finden.

Auf den ersten Blick verwundert der Termin der Veröffentlichung des Portals: Nach Ende des Wahljahres 2008. Beim genaueren Betrachten erscheint dieser jedoch logischer, denn -wie gesagt- sind bisher wenige prominente Bundespolitiker auf der Plattform zu finden. Wahrscheinlich erhofft man sich, das Angebot bis zum Wahlkampf 2009 (womöglich dem ersten Internetwahlkampf?) zu etablieren und dann auch mit der Berliner Prominenz aufwarten zu können.

Aber mal schauen… Und wer hat nicht schon immer auf Fotos aus dem Privatleben seines Abgeordneten gewartet oder wollte wissen welches sein Lieblingsessen ist…?

Delling und Netzer in den Bundestag?

Im letzten Jahr noch hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) die Einführung eines eigenen Parlamentskanals im deutschen Fernsehen gefordert. Mittlerweile ist er von dieser Idee scheinbar wieder abgekommen, aber zumindest konnte er in der letzten Woche verkünden, dass die Parlamentsdebatten in Zukunft wieder umfangreicher in den öffentlich rechtlichen Sendern zu sehen sein werden.
Damit die Debatten jedoch überhaupt angesehen werden, räumte Lammert ein, müsse einiges in der Art der Präsentation des Bundestages passieren. So genüge es nicht, bei einer Fragestunde nur Nummern aufzurufen.

Eine gute Idee, denn den Debatten fehlt es oft an Zuschauern, da sich die Sachverhalte als zu komplex darstellen um als Laie einen schnellen Einstieg zu finden.
Den unkommentierten Debatten fehlt es ebenso an der nötigen Einführung. Etliche Parlamentsprozesse sind vielen Menschen nicht bekannt und würden wahrscheinlich auf mehr Interesse stoßen, wenn sie verstanden würden.

Denkt man doch mal an die Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft ohne die Kommentare und Erklärungen der Regeln und Abläufe des Spieles durch Experten der jeweiligen Sendeanstalten wären diese heute doch kaum mehr vorstellbar.

Lautet die Lösung also: Delling und Netzer als Kommentatoren in den Bundestag?

Formel Öko

Die Formel 1 soll grüner werden berichtet die ZEIT in Ihrer akutellen Ausgabe.

„Gern mal 100 Liter Sprit nimmt sich der gewöhnliche Formel-1-Renner pro 100 Kilometer zur Brust. Dafür kommen auch locker zwei Kilogramm vom Klimakiller CO2 hinten raus. Pro Kilometer. Der neue Golf bescheidet sich in seiner klimafreundlichsten Version mit 99 Gramm CO2.“ (Burkhard Strassmann, ZEIT Nr. 40/2008)

Dies zeigt die Formel 1 steht vor einem Imageproblem, während die Frage des Umweltschutzes selbst in den konservativsten Kreisen einen immer größeren Stellenwert einnimmt, werden im Rennsport weiterhin Abgase ohne Ende in die Luft geschossen.
Die ZEIT schreibt weiter:

“Gar nicht fein und gar nicht cool wirkt da das Rennbusiness –zumal in Zeiten, in denen der Bürger vor dem Zubettgehen die Netzteile in seiner Wohnung auf unnützen Stromverbrauch kontrolliert.“

Die Lösung in der Formel 1 soll die Einführung des Hybridantriebs in der nächsten Saison sein. Doch wer jetzt denkt die F1-Bolliden würden im nächsten Jahr mit weniger Sprit auskommen oder ohrenbetäubende Startphasen würden bald der Vergangenheit angehören, da die Piloten elektrobetrieben in die erste Kurve düsen, der irrt.

Die Rennställe, werden die während der Fahrt gewonnene Energie nicht zum PS-Ersatz nutzen sondern um die Motorleistungen noch einmal zu erhöhen. D.h. ab 2009 könnten einige Fahrzeuge einen Bost-Knopf besitzen. Denn laut Reglement dürfen die Fahrzeuge 82 Boost-PS besitzen, die durch die Fahrer für sechs Sekunden für Überholmanöver mobilisiert werden können. Was in gewisser Weise irgendwie an Computerspiele und Filmszenen erinnert und die Spannung für die Zuschauer erhöhen wird, hat dann aber irgendwie doch nicht mehr so viel mit Umweltschutz zu tun.

Aber ein Umweltsigel in irgendeiner Form wird man sich selbst bestimmt nicht vorenthalten. Man muss ja erst einmal klein anfangen…

Politik kann so gemein sein

Politik kann so gemein sein. Vor allem wenn der politische Gegner es schafft einen mit seinen eigenen Ideen vorzuführen. So gerade geschehen im Bundestag. Nach dem sich CDU und CSU nach langen Diskussionen nicht auf einen Entwurf für eine Neuregelung der Pendlerpauschale verständigen konnten, nutze die Fraktion der Linkspartei ihre Chance und brachte schneller als CDU/CSU einen Antrag zur Wiedereinführung der Pendlerpauschale ein.

flickr.com / peterpanter

Die CSU-Landesgruppe teilte am Dienstag mit, dass sie dem Antrag nicht zustimmen würden.

Das Ganze sei ein „durchsichtiges, taktisches Manöver“ und ein „Politikspektakel“ der Linkspartei, heißt es in einer Erklärung der Landesgruppe. Man werde den Antrag am im Bundestag deshalb ablehnen (Quelle: Mittelbayrische Zeitung). Dies verwundert die Betrachter nach dem monatelangen Kampf der CSU-Führung mit der CDU-Spitze doch ein wenig. Der Grund in der Ablehung liege jedoch alleine beim Antragsinitator: der Linkspartei.

Ungeachtet dessen hält die CSU an ihrer Forderung fest, zur alten Regelung der Pendlerpauschale ab dem 1. Kilometer zurückzukehren. Die Landesregierung in Bayern habe dazu auch eine Bundesrats-Initiative gestartet. Tagesschau-Online titelt heute aus diesem Grund humorvoll: „Im Bund dagegen, in Bayern dafür“. Bei der Abstimmung im Bundestag stimmten 450 Abgeordnete gegen die Wiedereinführung der Pendlerpauschale, 96 dafür und ein Abgeordneter enthielt sich.