HTTP 404 Not Found, 403 Forbidden, 500 Server Error

Nachdem die Diskussion um die Zensur Chinakritischer Websiten während der olympischen Spielen in den letzten Tagen immer höher gekocht ist, schaffte es der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, in den größten aller möglichen Fettnäpfe zu treten.


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Die Süddeutsche Zeitung berichtete heute ebenso wie eine Reihe anderer Tageszeitungen über den Fall:
In einem Interview mit der ARD-Sendung „Weltspiegel“ hatte Vesper versucht der Diskussion um die Internetzensur ein wenig die Luft aus dem Segel zu nehmen. Er sagte in diesem Zusammenhang, dass in allen Ländern der Welt einzelne Websiten gesperrt würden.

„Bei uns sind es rechtsradikale Seiten, die gesperrt werden. Und es ist natürlich auch in China so, dass einzelne Seiten gesperrt werden.“

(Den Orginalbeitrag findet man in der ARD-Mediathek.)

Kritik an Vespers Aussagen folgte umgehend von allen Seiten.
Besonders der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD) brachte die Kritik an Vespers Vergleich im Kölner Stadt-Anzeiger auf den Punkt:

„Allein Vespers Vergleich verbietet sich schon. Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen über Amnesty International.“

3 Gedanken zu „HTTP 404 Not Found, 403 Forbidden, 500 Server Error

  1. Der Mann ist so ein Schwätzer! Was für ein dämlicher Kommentar und von ARD bestens geschnitten – ich verweise nur auf den Übergang bei 5:02.

    Man glaubt es kaum: Es ist den Machthabern in Beijing in wenigen Jahrzehnten tatsächlich gelungen nicht nur unmündige Bauern, sondern auch Mittelschicht und bürgerliche Elite unter ihre Kontrolle zu bringen. Indoktrination, Manipulation, Korruption, Folter… aber Hauptsache der Rubel rollt kräftig und die Witzfiguren in Berlin verschaffen ansässigen Unternehmen lukrative Geschäfte.

    Wo sind die mutigen Sportler, die zu einem Boykott aufrufen? Politiker, die keine Angst vor wirtschaftlichen Folgen haben? Alle fressen die Brotkrümel vom Boden, die die chinesische Führung ihnen vor die Füße wirft. Ganz nach dem Motto: Friss oder stirb!

  2. Es ist schwer, mutige Politiker zu finden, die China kritisieren. Immerhin wird China in wenigen Jahren die größte Wirtschaftsmacht der Welt sein und da kommen sich einzelne Politiker wohl so vor, als würden sie den Drachen am Schwanz ziehen.
    Auch würden einzelne Politiker nicht reichen. Seit wann gibt China etwas auf einzelne Kritiker?

    Aber was wäre, wenn eine große Gruppe von Politikern oder Sportlern die Spiele boykottieren würden? In der Vergangenheit hatte China die Angewohnheit, sich hinter hohen Mauern zu verstecken. Sei es vor den Mongolen oder vor den Vertretern der westlichen Länder um 1900.

  3. Zum Thema Zensur verweise ich auf den CCC, der jedem interessierten Menschen, der die Paapnasen in Peking umgehen will, einfache Methoden an die Hand gibt, wie man die Zensur im Internet umgehen kann…

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