Der Kuh geht’s an den Kragen

Jeder wusste es: Kühe stoßen eine unglaubliche Mengen des klimaschädlichen Methangases aus. Doch nun geht es den Wiederkäuern endgültig an den Kragen.

Grund ist eine in diesen Tagen veröffentlichte Studie von foodwatch e.V. Die Expertinnen und Experten haben nichts geringeres gewagt, als den virtuellen CO2-Ausstoß für die Produktion der wichtigsten Lebensmittel zu berechnen.

Insgesamt gesehen sei die Landwirtschaft laut foodwatch mit 133 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr für über 13 Prozent der in Deutschland emittierten Treibhausgase verantwortlich. Würde man den Transport der importierten Futtermittel hinzurechnen lande man bereits bei 139 Mio. Tonnen.
Als Vergleichsgröße: Der Straßenverkehr in Deutschland verursache 152 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
Foodwatch rät deshalb zu einer radikalen Einschränkung der deutschen Essgewohnheiten. Denn die Tierhaltung (inkl. der angebauten Futterpflanzen) sei für 71 Prozent der Treibhausemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. Des Weiteren würden 62 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland (10,6 Mio Hektar) für Futtermittel für die so genannte Tierproduktion angebaut.

Der SPIEGEL sah sich in der letzten Woche aus diesem Grund bereits zu folgender Aussage veranlasst:

„Landwirtschaft ist der blinde Fleck in der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung.“

Doch richtig interessant wird es wenn man die Ergebnisse der Weltwasserwoche, die vor zwei Wochen in Stockholm stattfand, mit heranführt. Dort wurde der englische Wissenschaftler Tony Allan ausgezeichnet, der den Begriff des „virtuellen Wassers“ entscheidend prägte. Zieht man wie er für jedes konsumierte Produkt den dazu äquivalenten Wasserverbrauch heran kommt man in Deutschland auf einen effektiven Wasserverbrauch von 4000 Litern pro Kopf und Tag

So führt etwa der Genuss eines 0,25 l Bieres zu einem Verbrauch von 75 Liter Wasser. Eine Tasse Kaffee 140 Liter. Ein Kilo Weizen schluckt ganze 1.100 Liter Wasser.

Doch ungeschlagener Spitzenreiter ist wie sollte es anders sein: Das Rind. Ein Kilo Rindfleisch verschlingt neben 155 Litern für das Tränken der Tiere ganze 15.000 Liter Wasser für die Futterproduktion.

Zusammenfassen lässt sich also: Vegetarierinnen und Vegetarier können mit beruhigtem Gewissen Porsche fahren und die Dusche auch mal länger laufen lassen…

2 Gedanken zu „Der Kuh geht’s an den Kragen

  1. Vegetarier können beruhigt Porsche fahren und Wasser verschwenden??
    Wo steht denn der Käse in der Tabelle??
    Nun?

    …und ich möchte nicht wissen, was das Kilo Soja verbraucht, bis es erst mal im Kühlregal liegt…

  2. Wo du Recht hast, da hast du Recht!
    Wenn schon hätte ich Veganer schreiben müssen.

    Aber in der Tat, selbst das würde nicht bestand halten. Denn Soja besteht auch aus einem nicht zu unterschätzenden Anteil an Wasser. Und noch dazu hält sich der Sojaanbau in Deutschland in Grenzen. Das bedeutet in der Folge etlich Kilometer die aus den Anbaugebieten (vor allem Südamerika) zurück gelegt werden müssen…

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