Spritfresser Patritotismus

Bereits seit zwei Wochen sieht man sowohl in der Stadt als auch auf den Land nichts anderes mehr als Autos mit kleinen oder großen Fähnchen.

Und auch schon während der Fussballweltmeiserschaft vor zwei Jahren habe ich mich sehr über meine Nachbarn gewundert, von deren Auto nur noch ein Meer aus Fahnen zu sehen war.

Doch in der Hoffnung das WM-Jahr 2006 wieder zurück zu holen, haben viele Deutsche in diesem Jahr noch einmal aufgerüstet. Teilweise verwundert es wirklich, dass einzig und alleine die Felgen der Autos noch nicht in Schwarz-Rot-Gold angemalt sind.

Doch viel interessanter erscheint, dass mittlerweile eine Reihe von Untersuchungen zum Aerodynamikverlust durch die Fahnen am Auto existieren.

Die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) zitiert, in diesem Zusammenhang den ÖAMTC (Der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club).

„Je mehr es flattert und je schneller man fährt, umso mehr Sprit verbraucht man“, erklärte dazu ein ÖAMTC-Techniker. (…)
„Der Verbrauch steigt nicht linear, sondern überproportional. Das ist nicht zu unterschätzen“, sagte der ÖAMTC-Mann. Durch den Stofffetzen bilden sich Luftverwirbelungen, und das wirke sich noch ungünstiger aus, als wenn es sich um ein starres Schild handelte. (Quelle: ÖBB)

Ebenso müsse beachtet werden, dass besonders Autos mit kleineren Motoren durch die wehenden Fan-Fähnchen stärker gegen den erhöhten Luftwiderstand ankämpfen müssten.

Ein weiterer Punkt ist das Sicherheitsrisiko, dass durch das Fahren mit den Fahnen ausgeht. Was auf der Landstraße ja noch ganz nett im Wind flattert, macht irgendwie nicht so viel Spaß wenn es bei Tempo 130 einen schönen Kratzer in der Windschutzscheibe des nachfolgenden Autos produziert.