Die gelöschten Minister

phcwebGerade einmal 24 Stunden hatte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen den SPD-Ministerinnen und -Minstern nach dem Koaltionsbruch gegeben, um ihre Büros zu räumen. Der Zündstoff dieses Rauswurfs wurde bereits an anderen Stellen ausreichend diskutiert, wenn da nicht folgende Randnotiz in der gestrigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau  zu finden gewesen wäre:

„Nach FR-Informationen wurden die Mitarbeiter dieser Häuser angewiesen, bis Mitternacht aus den Internetangeboten der Ministerien alle Mitteilungen der Ex-Minister Ute Erdsiek-Rave, Lothar Hay, Uwe Döring und Gitta Trauernicht zu löschen“ (Quelle: fr-online.de).

Und wirklich, sowohl von der Homepage der Landesregierung als auch von den Webseiten der Ministerien wurden alle Informationen über die ehemaligen SPD-Ministerinnen und -Minster gelöscht. In den meisten Fällen lassen sich die Mitteilungen der Ex-Ministerinnen und -Minister nur noch über die Suchmasken der Webseiten aufrufen. Da liegt der Verdacht nahe, dass man den Versuch unternommen hat alle Überbleibsel zu beseitigen, die an die ehemalige Koaltion zwischen CDU und SPD erinnern könnten. Doch damit sind die Informationen natürlich nicht für immer verloren:

Landesregierung: NEU & ALT

Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa: NEU & ALT

Innenministerium: NEU & ALT

Ministerium für Bildung und Frauen: NEU & ALT

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren: NEU & ALT

 

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Bildnachweis: Screenshot http://www.schleswig-holstein.de/

Männer für die wichtigen Aufgaben

Man könnte die thematische Verteilung der Ministerien zwischen Männern und Frauen schon als traditionell beschreiben. Wissenschafts, Umwelt- und Bilungsministerium werden von Frauen geleitet, während sich die Leithammel die möglicherweise männlicheren Zuständigkeiten für Wirtschaft, Justiz und Finanzen aufgeteilt haben. Die Besetzung der Ministerien führte offenbar zu einigen Unstimmigkeiten zwischen der schwächelnden CDU und ihren neuen Koalitionspartnern von der FDP.

Ministerpräsident Roland Koch

koch

Roland Koch hat eine beeindruckend lange Amtszeit als Ministerpräsident von Hessen vorzuweisen, angesichts einiger Skandale von unglücklich geführten Wahlkämpfen bis Schwarzgeldkassen seiner CDU. Nun wurde er mit leicht schwächelnder Mehrheit von 62 Stimmen seiner 66 Abgeordneten starken schwarzgelben Regierungskoalition erneut gewählt und tritt damit seine dritte Amtszeit in der Staatskanzlei an.

Auch das Wahlergebnis vom 18. Januar zeugt nicht unbedingt von einer überragenden Unterstützung seiner Person und Politik durch die Bürgerinnen und Bürger. Seine bürgerliche Mehrheit hat der Eschborner Konservative hauptsächlich den wieder erstarkten Liberalen um Jörg-Uwe Hahn zu verdanken. Die CDU konnte sich trotz der historischen SPD-Schwäche im Wahlkampf nicht genug absetzen oder hat über die Jahre hinweg zu viele Bürgerinnen und Bürger verärgert, als dass sie von dem sozialdemokratischen Wählereinbruch hätte profitieren können. Weiterlesen