Ein Auto für Umwelthasser

Nach Wochen des Wartens war es gestern endlich soweit, Benni konnte seinen bestellten Audi A3 im Audi-Forum Ingolstadt abholen.
Bekanntlich bin ich zwar nicht der größte Fan zu hoch motorisierter Fahrzeuge, aber das konnte ich mir dann doch nicht entgehen lassen…

Also ging es bereits um 6 Uhr mit der Bahn Richtung Ingolstadt und das nach dem Evil Cavies Konzert am vorherigen Abend -welches übrigens großartig war-.
Nachdem wir dank dem Wochenendticket eine unzählbare Anzahl von Dörfern kennen gelernt hatten, deren Namen ich heute schon nicht mehr weiß, wurden wir dann wenigstens auf Kosten der Audi AG mit dem Taxi zum Firmengelände kutschiert. (Übrigens ein Mercedes-Taxi, da die Taxifahrerin meinte, dass Audi keine bezahlbaren Angebote hätte).

Dort angekommen bekamen wir dann wirklich das VOLLE Programm geliefert. Der Moment der Schlüsselübergabe erinnerte schon stark an die Geburt eines Kindes. Das erste Foto, das erste Motorengeräusch, das erste Anfahren….

Auch das zum Audi-Forum gehörende Audi Museum stellte sich als sehr interessant dar, da es neben der Audi Geschichte auch die Stufen der deutschen Industrialisierung wiederspiegelte.

Eines schockierte mich dann doch einigermaßen: in der Neuwagenausstellung entdeckte ich Audis neues „Vorzeigeprojekt“ den R8.

Dieses Monstrum ist bis 2010 komplett ausverkauft. Doch was mich vielmehr schockierte waren die zum Auto gehörenden Daten:

  • Kraftstoffverbrauch innerorts: 22,1l/100km, außerorts: 10,2l/100km, kombiniert: 14,6l/100km
  • CO2-Emissionen: 349g/km (kombiniert)
  • Höchstgeschwindigkeit: 301km/h

Da frage ich mich doch wirklich: WER KAUFT SICH SO EIN AUTO???
Kein Kofferraum, keine Rückbank; besser gesagt, gar nichts was als praktisch einzuordnen ist. Ein reines Auto zum Eindruck schinden und wie ein Bekloppter über die Autobahn zu heizen. Vor allem die CO2-Emission (die von Audi wohl auch noch schön gerechnet wurde) muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: 349g/km. Gerade wenn man überlegt, dass die EU eine Abgasnorm von 130g/km fordert.

Eines zeigt dieses Auto noch sehr deutlich: die Ungleichheit in Deutschland. Denn scheinbar gibt es trotz allem Jammern doch eine unglaubliche Menge an Personen, die kein Problem damit hat mal eben den Wert eines Eigenheims (106.000-180.000 €) auf den Tisch zu legen. Und damit ist es noch nicht getan, eine eigene Tankstelle ist auch schon fast notwendig.

Verstehe einer diese Welt… !?!