Schnell noch Danke sagen

Auch wenn die Oberbürgermeisterwahl in Rüsselsheim gegen die Abgeordnetenhauswahl in Berlin vielleicht unbedeutend erscheinen mag. Jo Dreiseitel, um Haaresbreite unterlegener Kandidat der Grünen, postete schon 10 Minuten nach Veröffentlichung des Vorläufigen Endergebnisses eine Dankesnachricht und Gratulation bei Facebook:

Oberbürgermeisterwahl: Ja zu Jo! – Die beste Wahl für Rüsselsheim
Liebe Wählerinnen und Wähler, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen bei der Stichwahl. Leider hat es für mich knapp nicht zum Wahlsieg gereicht. Ich gratuliere meinem Gegenkandidaten Patrick Burghardt zu seinem Erfolg.

Daran können sich so manche Politiker auf Landes- und Bundesebene ein Beispiel nehmen. Die SPD Berlin beispielweise ruft dort noch immer zur Wahl auf. (Ebenso die Grünen und die PiratenCDU und Linke waren da schneller)

Disclaimer: Wir als Antwortzeit Kommunikationsagentur haben die Internetseite für den Wahlkampf von Jo Dreiseitel bereit gestellt – haben aber keinen Einfluss auf die Social-Media-Aktivitäten der Kampagne gehabt.

Politisches Morgengezwitscher

Thorsten Schäfer-Gümbel wird für diejenigen, die sich für Politik im und mit dem Internet interessieren, wohl auf ewig mit dem Kurznachrichtendienst Twitter verknüpft bleiben. Er war der erste deutsche Politiker, der im Jahre 0 nach Barack Obama eine gewisse Prominenz mit seinem Zwitschern erlangen konnte. Dabei ging der Erfolg nicht wirklich auf das Konto einer ausgefeilten Inhalts-Strategie, vielmehr war er eben erst einmal dabei und redete auch tatsächlich mit diesen Twitterati. Das war genug für die Presse, um ausgiebig darüber zu berichten. Nach der Wahl in Hessen 2009 wurde dieser Sachverhalt noch offensichtlicher. Schon legendär sind Schäfer-Gümbels Tweets über den morgendlichen Kaffee – die nicht zuletzt zur Parodie der Titanic führten…

Irgendetwas hat sich seitdem verändert. Wenn man nun morgens das erste Mal in die Twitter-Nachrichten schaut, berichtet Schäfer-Gümbel immer noch gern über Kaffee oder gern auch mal über den morgendlichen Stau auf der A5. Aber damit hört es nicht auf. Schäfer-Gümbel zeigt vielmehr, wie man auch als Landespolitiker sinnvolle und tagesaktuelle Botschaften in 140 Zeichen versenden kann. Ein paar Beispiele: Weiterlesen

Duell zu dritt – TV-Debatte(n) in Mecklenburg-Vorpommern

Gerade ging das TV-Duell von Erwin Sellering und Lorenz Caffier zu Ende. CDU traf auf SPD, eine große Koalition durfte mit sich selbst debattieren. Die Opposition blieb außen vor, weil der NDR der Linken nicht genügend Chancen einräumt.

Aber die Linke ließ das nicht auf sich beruhen und tat noch etwas mehr, als sich zu beschweren:

„Der NDR hat aus fadenscheinigen Gründen die Teilnahme von Helmut Holter am TV-Duell abgelehnt. Nun stehen sich in dem vermeintlichen Duell die zwei Regierungspartner gegenüber, der Kandidat der größten demokratischen Opposition erhält keine Gelegenheit, seine inhaltlichen Angebote in dieser Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu unterbreiten. Das finde ich nicht souverän und ich finde auch, dass der Sender damit den Auftrag des NDR-Staatsvertrags nicht erfüllt. Darum machen wir nun unser eigenes Angebot und freuen uns auf viele Zuschauer.“

Das eigene Angebot der Linken ist schon fast revolutionär. Live gaben sie ihre eigenen Antworten. Helmut Holter, dem Kandidaten der LINKEN, wurden von Gregor Gysi selbst die gleichen Fragen noch einmal gestellt. Wie lief’s?

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