Das Volk hat entschieden?

Gerade befinde ich mich beim Packen meiner Reisetasche, denn morgen geht es für mehre Tage in die Schweiz.
Und aktueller könnte das Thema des Seminars, welches ich dort besuche, nicht sein „Referendum und Volksentscheid vor dem Hintergrund des politischen Systems der Schweiz“.

Seit Sonntag kann sich nämlich nun auch unsere Bundeshauptstadt in die Reihe der Volksentscheid-Städte einreihen.

Obwohl der Volksentscheid für die Offenhaltung des Berliner Flughafens Tempelhof gescheitert ist (siehe SPIEGEL-Online), sehen sich sowohl die Gegner, als auch die Befürworter als „wahre“ Sieger der Abstimmung. Denn die Befürworter scheiterten nicht an der stimmlichen Überlegenheit ihrer Gegner, sondern vor allem an der niedrigen Wahlbeteiligung von 36 Prozent.
Es stimmten 530.000 Wählerinnen und Wähler für den Erhalt des Flughafens und damit die Mehrheit der Abstimmenden. Jedoch machten sie nur etwa 22 Prozent der Berlinerinnen und Berliner aus. Notwendig wären 25 Prozent gewesen.

Auch wenn ich persönlich nicht traurig über einen Flughafen weniger in Deutschland sein werde, muss man sich doch die Frage stellen, ob nicht die Volksentscheide langfristig an den Wahlbeteiligungen scheitern?

Denn nach der Bekanntgabe des Ergbnisses war ich irgendwie ein wenig, an einen Volksentscheid vor einigen Jahren, zur Streichung einer Dezernentenstelle in meiner Heimatstadt erinnert. Damals sprach sich eine unglaublich hohe Zahl der Wählerinnen und Wähler für die Streichung aus. Doch konnten nicht genug Wahlberechtigte zur Stimmabgabe mobilisiert werden. Damals wurde vor allem davon ausgegangen, dass Viele nicht verstanden hatten, worum es bei der Wahl ging.
Doch sah dies in Berlin nun anders aus, bereits im Februar konnte ich die verschiedenen Plakate der Befürworter und Gegner in der ganzen Stadt bewundern. Und auch sonst kam man in den letzten Wochen -auch außerhalb von Berlin- kaum am Volksentscheid herum.

Haben die Wählerinnen und Wähler einfach keine Lust sich selbst zu beteiligen oder warum scheitern Volksentscheide immer wieder an der nötigen Wahlbeteiligung? Würde ein bundesdeutscher Volksentscheid ähnlich ausgehen? Dies sind Fragen über die man sich in den nächsten Monaten genauere Gedanken machen sollte.

Doch trotz allem weiß der Verein „Mehr Demokratie e.V.“ folgendes zu berichten:

„In Meinungsumfragen äußern konstant zwischen 70 und 85 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, dass sie bei wichtigen Zukunftsfragen mitbestimmen wollen.“

Bleibt also vielleicht doch ein wenig Resthoffnung?

Wieder etwas aus der Autowelt

Nicht das der Eindruck entsteht mein Weblog würde zum Autoforum mutieren, aber zwei Bilder aus dem Audi-Museum in Ingolstadt sind mir doch noch ein Posting wert.

Als ich dieses Auto entdeckte, dachte ich von weiten an ein Safari-Mobil. Doch kaum zu glauben, beim näheren Betrachten entpuppte es sich als eines der Papst-Mobile von Papst Johannes Paul II. (noch dazu ein Seat…).

Auch bei diesem Audi Sport Quattro stand ich zunächst vor einem Rätsel. Was bedeuten O+ und B+ hinter den Namen der beiden Rallyfahrerinnen Michèle Mouton und Fabrizia Pons. Doch auch dieses Problem lies sich lösen: Es handelt sich um ihre Blutgruppen.
Was etwas makaber klingt, stimmt wirklich. Im Rahmen der vielen tragischen Rallyunfälle wurden in den 80er Jahren die Blutgruppen der Bordinsassen auf die Rennautos gedruckt, um die Arbeit der Sanitäterinnen und Sanitäter zu erleichtern.

Unser aller Kanzlerin

Mittlerweile exisitieren eine Reihe Spitzennamen für Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Erst vor kurzem sprach das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek von Merkel als „lost leader„.
Die neueste Bezeichnung findet sich in der aktuellen SPIEGEL Ausgabe:

Trotz all‘ dem bleibt mein Favorit die „Auster-Politikerin„. In dem gleichnamigen Artikel beschrieb Stefan Kornelius am 25.10.2007 in der Süddeutschen Zeitung, dass Angela Merkel sich in ihrem Handeln darauf beschränkt habe, sich bei kritischen Themen wie eine Auster zu verschließen. Sie setzte stattdessen eher auf Symbolisches.
Frei nach dem Motto gerne die Perlen ihrer Politik zeigen, aber bei allem was auch wehtun könnte ganz schnell fest verschlossen sei.

„Kein hartes Wort zu Iran, kein deutliches Signal an den Kosovo, wenig zu den US-Raketenplänen, seltsame Ruhe zur Mittelmeerinitative des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Stattdessen Al Gore und der Dalai Lama.“

Vielleicht sollte mal ein Wettbewerb zur Findung des kreativsten Spitznamens für Bundeskanzlerin Merkel ausgeschrieben werden…

Bin ich wirklich Deutschland?

Eine sehr interessante Titelstory liefert der SPIEGEL in dieser Woche: „Wie ticken die Deutschen?“.
Doch beim Lesen der Statistiken, habe ich irgendwie das Gefühl in (fast) keines der „typisch deutsch“ Muster zu passen…

SPIEGEL-Grafiken

Auf der anderen Seite finde ich mehr als einen Punkt hoch fragwürdig. Denn es stellt sich die Frage: Haben die Befragten auch alle wirklich wahrheitsgemäß geantwortet? Oder orientierten sie sich bei ihren Antworten teilweise eher an (vermeintliche) gesellschaftliche Normen?