Studenten als Mangelware

Während ein großer Teil der deutschen Bundesländer sehr emotional über das Für und Wieder von Studiengebühren streitet, gingen das sächsische Wissenschaftsministerium und die sächsischen Hochschulen heute mit einem ganz anderen Problem an die Öffentlichkeit: Dem Freistaat gehen die Studenten aus.

Deshalb möchte man zukünftig aktiv unter dem Titel „Pack dein Studium. Am besten in Sachsen“ für seine Hochschulen werben. Hierbei wurden keine Kosten und Mühen gescheut, neben einer Homepage hat man allerhand Flyer und Gimmicks entworfen, die nun in der gesamten Bundesrepublik verteilt werden sollen.

„Hintergrund der Kampagne ist der von Bund und Ländern 2007 vereinbarte „Hochschulpakt 2020“: Bis 2010 hält der Freistaat die Zahl seiner Studienanfänger mindestens auf dem Stand von 2005 (19.940) und steigert sie weiterhin. Dafür fördert der Bund mit insgesamt etwa 27 Millionen Euro den Ausbau der sächsischen Hochschulen. Mit mehr als 20.000 Immatrikulationen erfüllte Sachsen auch im vergangenen Jahr diese Bedingung. Der Pakt soll dazu beitragen, der künftig wachsenden Zahl an Abiturienten aus den westlichen Bundesländern genügend Studienplätze in ganz Deutschland zur Verfügung zu stellen.“ (Auszug aus der Pressemitteilung)

Das heißt immer mehr Abiturienten aus den neuen Bundesländern gehen zum studieren in die alten Bundesländer. Laut Tagesschau sitzen jedoch auf der anderen Seite gerade einmal vier Prozent der westdeutschen Abiturienten in den sächsischen Hörsälen. Des Weiteren würde sich die Zahl der ostdeutschen Studenten in den kommenden Jahren weiter verringern. Grund seien die geburtenschwachen Jahrgänge von 1989 und 1990. Umgekehrt sehe dies in den alten Bundesländern aus. Es wird gar erwartet, dass die Zahl der Studierenden bis 2015 von derzeit zwei auf rund 2,5 Millionen ansteigt, es also zu einem regelrechten Ansturm auf die Universitäten der alten Bundesländer geben wird (Tagesschau-Archiv).

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