Steinmeier Kanzlerkandidat?

Folgendes ist seit gerade eben bei Spiegel-Online zu lesen:

„Es ist beschlossen: Frank-Walter Steinmeier wird nach SPIEGEL-Informationen Kanzlerkandidat der SPD. Der Außenminister informiert nun die Parteispitze über die Entscheidung – er hatte sich in der vergangenen Woche intensiv mit Parteichef Beck über die Frage beraten.“ [via]

Tagesschau-Online stellt das Ganze derzeit noch in Frage. Mal schauen, ob man sich bereits jetzt schon auf ein Duell Merkel-Steinmeier einstellen kann…

Update (07.09.2008): Seit heute nun auch ganz offiziell von Seiten der SPD. Das kann man auf jeden Fall Karriere nennen. Vor allem wenn man bedenkt, dass Frank-Walter Steinmeier vor der letzten Bundestagswahl vielen noch kein Begriff war. Denn viele Jahre war er immer „nur“ der Strippenzieher im Hintergrund. Eine interessante Zusammenfassung und Kommentierung der heutigen Entwicklungen liefert die hubschraubermuetze.

Der Kuh geht’s an den Kragen

Jeder wusste es: Kühe stoßen eine unglaubliche Mengen des klimaschädlichen Methangases aus. Doch nun geht es den Wiederkäuern endgültig an den Kragen.

Grund ist eine in diesen Tagen veröffentlichte Studie von foodwatch e.V. Die Expertinnen und Experten haben nichts geringeres gewagt, als den virtuellen CO2-Ausstoß für die Produktion der wichtigsten Lebensmittel zu berechnen.

Insgesamt gesehen sei die Landwirtschaft laut foodwatch mit 133 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr für über 13 Prozent der in Deutschland emittierten Treibhausgase verantwortlich. Würde man den Transport der importierten Futtermittel hinzurechnen lande man bereits bei 139 Mio. Tonnen.
Als Vergleichsgröße: Der Straßenverkehr in Deutschland verursache 152 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
Foodwatch rät deshalb zu einer radikalen Einschränkung der deutschen Essgewohnheiten. Denn die Tierhaltung (inkl. der angebauten Futterpflanzen) sei für 71 Prozent der Treibhausemissionen der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. Des Weiteren würden 62 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland (10,6 Mio Hektar) für Futtermittel für die so genannte Tierproduktion angebaut.

Der SPIEGEL sah sich in der letzten Woche aus diesem Grund bereits zu folgender Aussage veranlasst:

„Landwirtschaft ist der blinde Fleck in der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung.“

Doch richtig interessant wird es wenn man die Ergebnisse der Weltwasserwoche, die vor zwei Wochen in Stockholm stattfand, mit heranführt. Dort wurde der englische Wissenschaftler Tony Allan ausgezeichnet, der den Begriff des „virtuellen Wassers“ entscheidend prägte. Zieht man wie er für jedes konsumierte Produkt den dazu äquivalenten Wasserverbrauch heran kommt man in Deutschland auf einen effektiven Wasserverbrauch von 4000 Litern pro Kopf und Tag

So führt etwa der Genuss eines 0,25 l Bieres zu einem Verbrauch von 75 Liter Wasser. Eine Tasse Kaffee 140 Liter. Ein Kilo Weizen schluckt ganze 1.100 Liter Wasser.

Doch ungeschlagener Spitzenreiter ist wie sollte es anders sein: Das Rind. Ein Kilo Rindfleisch verschlingt neben 155 Litern für das Tränken der Tiere ganze 15.000 Liter Wasser für die Futterproduktion.

Zusammenfassen lässt sich also: Vegetarierinnen und Vegetarier können mit beruhigtem Gewissen Porsche fahren und die Dusche auch mal länger laufen lassen…

Debatte 2.0

Der Fernsehsender N24 macht ernst: Ab nächste Woche wird der Nachrichtenkanal der ProSiebenSat.1 Media AG einen so genannten mixed-media-broadcast austrahlen.Ähnlich dem US-amerikanischen Vorbild der CNN/YouTube-Debates, mit dem sich Dr. Christoh Bieber vor kurzem auf seinem Weblog beschäftigt hat, ist auch bei N24 im Rahmen der Sendung „Debatte 2.0“ eine Verknüpfung zwischen user-generated-contents und Redaktionsinhalten vorgesehen.

Zuschauerinnen und Zuschauer sollen in Zukunft Fragen auf einem deutschen Internetvideoportal uploaden.Diese werden dann auf der Website der Sendung der Öffentlichkeit präsentiert und können bewertet werden. Der Gast der nächsten Sendung müsse sich dann mit den höchstbewertetsten Videobeiträgen auseinander setzen.

Den Anfang macht dabei am 3. September der amtierende bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein.

Ganz neu ist die Idee der user-generated-contents im deutschen Fernsehen natürlich nicht. Dem aufmerksamen ARD-Zuschauer wird im vergangenen Jahr nicht die Tagesschau-Aktion „Ihre Frage nach Berlin“ entgangen sein. Im Rahmen des ARD-Morgenmagazins und Mittagsmagazins wurde bereits damals Politikern kurze Videobeiträge von Zuschauerinnen und Zuschauern vorgespielt.

Also abwarten was die deutschen Zuschauerinnen und Zuschauer in nächster Zeit noch so erwarten wird. Doch es sieht so aus als ob der US-Wahlkampf auch in Deutschland seine Spuren hinterlässt…

Das achte Gebot…

Drei Monate vor dem US Präsidentschaftswahl kam es gestern zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten Obama und McCain.

Ort des „Duells“ war, eine der für die USA typischen Mega-Kirchen, die Saddleback Church.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Saddleback Civil Forum“ interviewte Rick Warren (Pastor und Autor religiöser Bücher) die beiden Kandidaten.
Da Obama und McCain jedoch nur bereit wahren nicht miteinander sondern nacheinander mit Warren zu diskutieren, titelte etwa ZDFheute.de: „Das Beinahe-Duell Obama – McCain„. Das ZDF liefert in diesem Zusammenhang eine Zusammenfassung von Klaus-Peter Siegloch, der vor allem das Veranstaltungsframing darstellt.

Bilder zu der Veranstaltung liefert die Süddeutsche Zeitung.
Die auch eine interessante Unterüberschrift gefunden hat:

„Obama und McCain haben ein Problem gemeinsam: den religiösen Wähler. In Kaliforniens Megakirche haben sie sich nun ein Beinahe-Duell um Amerikas Evangelikale geliefert.“

Deshalb machten beide den Gemeindemitgliedern auch einige Versprechungen.

McCain stellte vor allem den Kampf gegen den Terrorismus als eine seiner Hauptaufgaben dar. Er kündigte an, an Osama bin Laden „bis zu den Toren der Hölle jagen“ zu lassen.

Obama wiederum kündigte an die Steuererhöhung von Besserverdienern zu realisieren um damit in die Infrastruktur und Schulen zu investieren.

Mal abwarten ob die beiden dabei auch an das achte Gebot gedacht haben: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“.

Keine Angst vorm Atom

Passend zu meinem Blogeintrag: „Wenn alles strahlt, aber nicht die Sonne…“

(Achtung! : Der folgende Beitrag des NDR Satiremagazin Extra 3 ist nur für Menschen mit einem sehr schwarzem Humor gedacht.)


(via)

Weniger humorvoll, dafür aber informativer erscheint ein Telepolis-Artikel von vorgestern: „Rechnerisch laufen drei Atomkraftwerke nur für den Export„.

Laut Autor Matthias Brake sei eine Stromlücke, wie sie von den Energiekonzernen immer wieder prognostiziert wird, bei weitem nicht in Sicht. Der Exportüberschuss habe im ersten Halbjahr nach Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bereits bei 14,4 Milliarden Kilowattstunden gelegen.
Das seien 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auf die in diesem Zususammenhang interessante Frage „preiswerte Atomenergie?“ geht schwarz-j.de treffend ein.