Exil-Amerikaner

Wenn Deutschland bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl wählen dürfte, wäre die Wahl wohl schon längst entschieden. Was in Medienberichten schon seit Monaten wahnsinnig übergewichtig aussieht manifestiert sich jetzt durch eine Umfrage des German Marshall Fund.

Wenig überraschend, dass eine große Mehrzahl der Europäer auf einen Präsidenten Barack Obama hofft. Im Schnitt haben 78 Prozent in Kerneuropa eine gute Meinung von dem Demokraten, am beliebtesten ist er in den Niederlanden (85 Prozent bewerten ihn positiv) und Deutschland (83 Prozent). Dagegen erhält John McCain nur bei 28 Prozent der Befragten eine positive Resonanz, am beliebtesten ist er in Portugal. [aus Madagaskar]

Neben der oft durch verzerrende Informationen nicht objektiven Berichterstattung (man betrachte nur die Berichte über McCains Vize-Kandidatin Palin) in der deutschen Medienlandschaft ist auch das schiere Ausmaß der Meldungen manches mal beängstigend. Torsten Rieke, gerade von siebenjähriger Korrespondententätigkeit zurückgekehrt, schreibt in einem lesenswerten Essay:

Auch wenn Barack Obama noch lange nicht US-Präsident ist, schon jetzt hat der Polit-Star das Amerika-Bild der Deutschen verändert. Vom Teufel Bush zum Heilsbringer Obama – die deutsche Wahrnehmung Amerikas ist nicht nur im Fall Obamas viel zu oft von Schwarz-Weiß-Denken geprägt.

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