Gelb-Grünes Twitter-Interview zum Nachlesen

gelbgruenbannerDas Gelb-Grüne Twitter-Interview mit Daniel Mack (GRÜNE) & Lasse Becker (FDP) hier zum nachlesen:

1. Hat eure Partei eine Mitschuld an der gescheiterten Regierungsbildung im vergangenen Jahr?

Daniel Mack: da die grünen mit allen parteien (schwarz,gelb,rot,dunkelrot) gesprochen haben…haben die grünen wohl die geringste „mitschuld“

Lasse Becker: Keine Partei hat sich mit Ruhm bekleckert, aber Mitschuld stimmt nicht. Aber was vor der Wahl gesagt wird, machen wir halt danach.

2. Werden FDP und Grüne nach der Neuwahl offener in die Koalitionsverhanldungen gehen?

Lasse Becker: Erstmal müssen wir wissen, was die Wähler wollen. Aber es haben bis auf den Rot-Grünen-Koch Ausschluss die anderen gelernt.

Daniel Mack: das ist der große vorteil!wenn man alles ausschließt..und danach nichts macht ist man immer der „gute“

Lasse Becker: In der Praxis sah das bei den Grünen anders aus. Ist aber ein gutes Zeichen, das alle demokratischen Parteien da offener werden.

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Hessenwahlkampf 2.0 – Erste Zusammenfassung

poldiFür die Kollegen von politik-digital.de haben wir in einem kurzen Dossier den Onlinewahlkampf in Hessen zusammen gefasst. Zwar befindet sich Hessen noch mitten im Wahlkampf und gelaufen ist der erst am Sonntag abend. In drei Artikeln sollten gewisse Tendenzen aber schon mal erwähnt werden. Eine grundlegende Zusammenfassung erfolgt allerdings auch bei uns erst nach der Wahl.

Die Videowahlkämpfer

SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel beschreitet im hessischen Landtagswahlkampf neue Wege, indem er vor Weihnachten die Wähler zum direkten Dialog über das Internet auffordert. Anfang Januar 09 zog CDU-Ministerpräsident Koch mit einem Internetvideo und einem Live-Chat nach.

Thorsten Schäfer-Gümbel hatte wirklich keinen leichten Start in seinen großen Wahlkampf. Der 39 Jahre alte SPD-Politiker wurde als Nachfolger on Andrea Ypsilanti in den wohl kürzesten Wahlkampf der hessischen Geschichte geschickt – mit der Hypothek der schlechtesten Umfrageergebnisse für die SPD seit Jahrzehnten. Kaum nominiert, wollten die Witze über seinen scheinbar bei Loriot geklauten Doppelnamen und sein Brillengestell gar nicht mehr abreißen. Doch der bisherige Hinterbänkler aus dem Hessischen Landtag dreht im Wahlkampf richtig auf und setzt dabei vor allem auf das Internet.

Videodialog bei YouTube

In seiner ersten Videoansprache auf YouTube stand Schäfer-Gümbel in seinem schlecht ausgeleuchtetem Büro und sprach stockend in eine kleine Handkamera. Die Tür knarzte im Hintergrund, als er den Zuschauern den großen Fehler der hessischen SPD eingestand: Der Wortbruch, nicht mit der Linkspartei zusammen zu arbeiten. Weiterlesen…

Textwüsten und Langeweile

Thorsten Schäfer-Gümbels Wahlkampf um das Amt des Ministerpräsidenten in Hessen zeigt neue Wege auf. Statt einseitiger Information setzt er auf den offenen und direkten Dialog mit seinen Wählern. Der Erfolg seiner Videobotschaften auf YouTube oder seines Mikro-Bloggings bei Twitter scheint ihm recht zu geben. politik-digital.de vergleicht den SPD-Internetwahlkampf mit den anderen Parteien in Hessen. Weiterlesen

Gelb-Grünes Twitter-Interview

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Mack (GRÜNE) & Becker (FDP): Internet auch zur kontroversen Diskussion nutzen

Die jungen Landtagskandidaten Daniel Mack (Wahlkreis 42 / Gelnhausen-Schlüchtern, Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Lasse Becker (Wahlkreis 2 / Kassel-Land II), FDP) laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Twitter-Interview ein.

Twitter ist ein Mikro-Blogging-Dienst. Benutzer können Textnachrichten mit maximal 140 Zeichen senden und die Nachrichten anderer Benutzer empfangen.

Am Freitag, den 16. Januar, werden beide auf http://twitter.com ab 17:00 Uhr unter Moderation des hessischen Politikblogs Homopoliticus über aktuelle Themen zur Wahl diskutieren.

Becker und Mack, die beide als Landtagskandidaten Twitter und andere Web 2.0 Aktivitäten sehr intensiv nutzen, erklären hierzu: „Wir wollen nicht nur – wie Thorsten Schäfer-Gümbel – ein bisschen über Web 2.0 reden. Sondern wir wollen kontrovers über Inhalte disktuieren. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen das Interview zu verfolgen und ggf mitzudiskutieren. Um ein leichtes Finden über die Twitter-Suche zu ermöglichen werden alle Einträge mit dem Vermerk #gelbgrün versehen sein.“

Soweit die Pressemitteilung der beiden Landtagskandidaten, wir freuen uns schon auf das Interview.

Interview zum Hessenwahlkampf

1. Wie kamt Ihr dazu, über die Wahlen in Hessen zu bloggen? Was waren Eure Motive und Gründe?

Wir studieren beide an der Justus-Liebig Universität in Gießen Sozial- und Politikwissenschaften. In diesem Studium haben wir unabhängig von einander unsere Schwerpunkte auf Mediendemokratie und politische Kommunikation gelegt. Da bot es sich für uns an, den Internetwahlkampf in Hessen besonders hervorzuheben, zumal es bisher kein vergleichbar umfassendes Angebot gab.

2. Der erste Eintrag Eures Blogs hat Hitlers Wählerschaft zum Thema, also wo in Hessen 1932 besonders häufig die NSDAP gewählt wurde. War das ein Zufall oder Absicht?

Dazu müssen wir erklären, wie unser Blog entstanden ist. Homo Politicus war zuerst das politische Weblog von Malte. Christian hat ab und zu politische Beiträge auf seinem sonst privaten Blog veröffentlicht. Im Spätsommer 2008 haben wir unsere beiden Blogs verschmolzen. Dabei haben wir die alten Beiträge aus beiden Blogs übernommen. Der Beitrag über die NSDAP-Wählerschaft in Hessen ist zuerst auf Christians Weblog erschienen. Daher ist der Artikel nicht als erster auf dem Homo Politicus geschrieben worden, sondern ist einfach der erste Artikel, der von Christians Weblog übernommen wurde.

3. Seid Ihr mit der Berichterstattung der Mainstreammedien, z.B. Hessischer Rundfunk oder FAZ, zufrieden?

Bereits früh haben sich für uns erste Kontakte zu den Redakteuren von hr-online ergeben, deren Berichterstattung zum Wahlkampf nicht nur umfassend, sondern auch erfreulich aufgeschlossen ist. Hr-online hat die neuen Möglichkeiten des Internets nicht nur aufgegriffen und weiter verbreitet, sondern nutzt sie beispielsweise mit dem eigenen Twitter-Account @hronlinewahl auch selbst aktiv. Mit dieser Einstellung stehen sie allerdings ziemlich alleine. Die anderen Medien beschränken sich auf gelegentliche Berichte über den Internetwahlkampf und die etwas hinkenden Vergleiche mit dem amerikanischen Online-Wahlkampf von Barack Obama. Da besteht noch Verbesserungsbedarf. Weiterlesen

Hessenwahlkampf 2.0 – Auf Sendung

Bisher wurde YouTube von Politikern eher als neuer Vertriebskanal wie das Fernsehen verwendet. Entweder verarbeitete man bereits vorhandenes Material, veröffentlichte Werbespots oder Presseansprachen einfach noch ein weiteres mal online. Oder es wurde bereits speziell für YouTube produziert – doch unter Beibehaltung der alten Regeln. Dass aber YouTube vor allem vom Dialog und der direkten, ernst nehmenden Ansprache des Zuschauers lebt, das hatte die Politik noch nicht begriffen.

Thorsten Schäfer-Gümbel

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Thorsten Schäfer-Gümbel räumt mit diesen Missverständnissen auf, er kann ja auch jeden Grad Bekannheit so kurz vor der Wahl noch gut gebrauchen. 50.000 Abrufe hatte seine Aufforderung zum Video-Dialog innerhalb von 4 Tagen, mittlerweile sind es 55.216. Dazu hat sicherlich das Medienecho beigetragen, vor allem der Artikel von SpiegelOnline dürfte einige Besucher aufmerksam gemacht haben. Auch wenn man dort nicht sonderlich begeistert ist:

Thorsten Schäfer-Gümbel ist kein Mann des höflichen Vorgeplänkels. Er kommt lieber direkt zur Sache. „Am 18. Januar 2009 sind Sie erneut zur Wahl des hessischen Landtags aufgerufen. Damit zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres“, spricht er sachlich in die Kamera. Dann senkt er seine Stimme. „Dieser Wahlgang ist überschattet von der großen Debatte um den Wortbruch.“

„Ich will sagen“, fährt er leicht stockend fort, „dass wir einen großen Fehler als hessische SPD gemacht haben.“ Ausgerechnet in diesem Moment knarzt im Hintergrund unüberhörbar eine Tür.

Doch der Politiker lässt sich nicht aus dem Takt bringen, der „große Fehler“, erklärt er weiter, sei gewesen, „eine Tolerierung der Linkspartei im vergangenen Jahr auszuschließen und es anschließend doch zu versuchen.“

„Das hat Enttäuschung hervorgerufen“, stellt Schäfer-Gümbel fest. Wieder knarzt die Tür.

Trotz aller Häme der professionellen Medien, die über der angeblichen Unprofessionalität ausgegossen wird – bei den Zuschauern kommt es an. Schäfer-Gümbel hatte die Nutzer zum Dialog aufgerufen, und ihnen nicht einfach nur irgendeine Botschaft vorgelesen. Er hatte das Angebot unterbreitet, dem Spitzenkandidaten kritische Fragen zu stellen, ob zu Inhalten oder Personen. Diese Fragen wollte er in einem weiteren Video dann beantworten. Die Zuschriften dazu müssen gewaltig gewesen sein. In einem zweiten Video zeigt sich der SPD-Spitzenkandidat begeistert von den zahlreichen Fragen und musste mehr Zeit für sich und sein Team erbitten.

Und die Antworten kamen, Schäfer-Gümbel beantwortete gewissenhaft und ausführlich. Auf Grund der vielen Fragen habe man sich entschieden, vorerst nur eine Auswahl davon in der geplanten Form aufzugreifen. Vielmehr werde man in den verbleibenden Wochen zur Wahl thematische Videos zu den einzelnen Themenkomplexen hochladen.

Bisher ist davon noch nichts zu sehen, das letzte Video im Kanal der SPD Hessen ist die Neujahrsansprache des Kandidaten. 2 Wochen vor der Wahl wird es langsam Zeit, die geschuldeten Antworten noch zu liefern.

Die CDU von Roland Koch Weiterlesen