Das Grundgesetz in der Versionskontrolle

Gesetzesänderungen sind Bug-Reports, also kann man auch das Grundgesetz mit einer Versionskontrolle wie git darstellen. Klingt nach einer gewagten These, macht aber durchaus Sinn, wie man bei foobar e.V. sehen kann:

Gesetzestexte sind wie Software: der „Quelltext” ist gut strukturiert mit einfacher Syntax und Änderungen sind auch nichts anderes als Patches, um Fehler zu beseitigen oder neuen Anforderungen zu genügen. Das jedenfalls dachten wir uns vor einiger Zeit. Wie wäre es, ein Gesetz wie ein Stück Software zu behandeln, zu versionieren und zu patchen? Softwareentwickler benutzen dafür Versionskontrollsysteme wie git. Damit kann man nachvollziehen, wer wann was und warum geändert hat.

Wir empfehlen jedenfalls einen Blick auf das Grundgesetzt auf git.
grundgesetz
[via @dr_meyer]

Die Privatisierung der öffentlichen Debatte

Der Hessische Landtag versucht sich schon eine ganze Weile an einer neuen Form von Transparenz. Mittlerweile darf man von der Tribüne und aus dem Plenum twittern und die Generaldebatte zum Haushalt übertrug der Hessische Rundfunk live. Aber wer auch abseits der Haushaltsdebatte etwas aus dem Hessischen Landesparlament mitbekommen wollte, war bisher aufgeschmissen. Nur im Landtag selbst gab es Zugriff auf Live-Übertragungen.

Nächstes Jahr soll sich das nun ändern. Aber nicht der Landtag selbst oder der öffentlich-rechtliche Hessische Rundfunk überträgt in Bild und Ton, sondern der private Rundfunksender FFH. Weiterlesen

Kampagnen-Reichweite mit Google

Stell dir vor, du willst eine Kampagne durchführen, um für dein Anliegen zu werben. Willst überzeugen, weil du die besseren Argumente hast. Aber kaum jemand bekommt es mit, weil du es nicht schaffst, die nötige Reichweite aufzubauen.

In den kommenden Tagen können wir beobachten, wie das Gegenteil aussieht: Google startet eine Kampagne gegen das Leistungsschutzrecht und setzt dafür einen einfachen Textlink auf der Startseite von google.de. Vermutlich haben noch nie so viele Menschen Zugang zu einer politischen Kampagne im Internet gehabt.

Wie politisch ist die Jugend?

Jetzt.de hat ein Interview mit Vertretern von Parteien, Kirchen und Organisationen geführt und gefragt, wie politisch die Jugend heute ist. Die Antworten sind hoch interessant:

jetzt.de: Es heißt, unter Jugendlichen ließe das politische Engagement nach. Könnt ihr das bestätigen?
Yvonne Everhartz (Bund der Deutschen Katholischen Jugend):
Wir waren jetzt gerade wieder Mitherausgeber der neuen Sinus-Jugend-Studie U18, die 14- bis 17-Jährige in den Blick nimmt. Wenn man politisches Engagement als Engagement in den Parteien oder in der organisierten Politik versteht, dann nimmt das natürlich ab. Man kann die Leute fragen: Wie findest du Politik? Dann sagen viele: Scheiße. Wenn man die Jugendlichen aber mal fragt, was sie in ihrer Freizeit machen, dann kommt ganz oft raus, dass sie etwas für eine Gruppe in ihrem Stadtteil machen. Ich glaube, dass sich viele Jugendliche politisch engagieren, das aber selbst niemals so nennen.

Zum Interview.