Facebook und der Dialog: Wenn einen der eigene Erfolg überrollt

Gastbeitrag von Benjamin Jopen

Barack Obama hat auf Facebook 22.851.468 Fans, im August wies Facebook 20.109.760 aktive Nutzer für Deutschland aus. Damit hat Obama mehr Unterstützer gesammelt als es überhaupt deutsche Facebooknutzer gibt. Es ist deshalb kaum verwunderlich, dass sich die Unterstützerzahlen deutscher Politik nicht mit denen im amerikanischen Raum messen können. Trotzdem ist auch Facebook in Deutschland zu einem unverzichtbaren Werkzeug der Online-Kommunikation geworden. Egal ob Fussballverein, PR-Agentur oder Wahlkreiskandidat: Wer etwas auf sich hält ist auf Facebook aktiv.
Das starke Wachstum, eine hohe Reichweite und vergleichsweise niedrige Kosten machen das Netzwerk attraktiv für Politik und Wirtschaft. In wenigen Sekunden kann ich meine Fans mit aktuellsten Informationen versorgen, sie auf ein neues Produkt hinweisen oder auf den frisch beschlossenen Antrag aufmerksam machen. Diese große Reichweite kann jedoch auch enorme Probleme verursachen, denn wie soll man mit mehreren Hundert oder gar Tausend Kommentaren auf einen Beitrag umgehen? Kann man es überhaupt? Weiterlesen

Duell zu dritt – TV-Debatte(n) in Mecklenburg-Vorpommern

Gerade ging das TV-Duell von Erwin Sellering und Lorenz Caffier zu Ende. CDU traf auf SPD, eine große Koalition durfte mit sich selbst debattieren. Die Opposition blieb außen vor, weil der NDR der Linken nicht genügend Chancen einräumt.

Aber die Linke ließ das nicht auf sich beruhen und tat noch etwas mehr, als sich zu beschweren:

„Der NDR hat aus fadenscheinigen Gründen die Teilnahme von Helmut Holter am TV-Duell abgelehnt. Nun stehen sich in dem vermeintlichen Duell die zwei Regierungspartner gegenüber, der Kandidat der größten demokratischen Opposition erhält keine Gelegenheit, seine inhaltlichen Angebote in dieser Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu unterbreiten. Das finde ich nicht souverän und ich finde auch, dass der Sender damit den Auftrag des NDR-Staatsvertrags nicht erfüllt. Darum machen wir nun unser eigenes Angebot und freuen uns auf viele Zuschauer.“

Das eigene Angebot der Linken ist schon fast revolutionär. Live gaben sie ihre eigenen Antworten. Helmut Holter, dem Kandidaten der LINKEN, wurden von Gregor Gysi selbst die gleichen Fragen noch einmal gestellt. Wie lief’s?

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Renate isst

Inspiriert von „Kim Jong-Il looking at things“ sind in den vergangenen Monaten eine Reihe von Bildergalerien entstanden, die Politiker auf die Schippe nehmen. Mit „Renate isst“ tauchte dieser Tage eine weitere Bildergalerie dieser Machart auf und veralbert die aktuellen Wahlplakate von Renate Künast. Im Stil der offiziellen Plakatslogans, wie „Renate kämpft“, „Renate arbeitet“ und „Renate sorgt“ wurden eine Reihe von Bildern mit alternativen Slogans beschriftet.

Tausende von Kommentaren – und doch gelesen

Wenn das Team von Barack Obama – ob aus dem Weißen Haus oder dem Kampagnenzentrum – einen Beitrag bei Facebook veröffentlicht, hagelt es Kommentare und Likes. Die Kommentare müssen nicht immer etwas mit dem Thema zu tun haben oder sachlich sein, in jedem Fall kommen sie zahlreich. Am Dienstag zum Beispiel fragte man die 22 Millionen Fans:

“ Less than 30 days from now, on September 20th, “Don’t Ask, Don’t Tell” will end once and for all and gay men and women will be able to serve openly in our armed forces. What does this moment mean to you?“

Ab dem 20. September also müssen sich homosexuelle Amerikaner beim Militär nicht mehr verstellen, sondern können frei zu ihrer Sexualität stehen. Ein Teil der Persönlichkeit hat endlich seinen Platz im Militär gefunden. Und die Antworten auf die Frage „Was bedeutet dir dieser Moment?“ kamen… bisher sind es 10.671 – ergänzt von 38.626 Likes. Weiterlesen

Wahl-O-Mat zur Abgeordnetenhauswahl

Seit gerade eben ist der Wahl-O-Mat zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin online. Zum Wahl-O-Mat muss inzwischen wohl nichts mehr gesagt werden. Interessant ist jedoch, dass es diesen nun auch  als iPhone- und Android-App gibt.

Da insgesamt 22 Parteien zur Wahl stehen lohnt sich auch ein Blick auf das ebenfalls neu aufgelegte bpb-Angebot wer-steht-zur-wahl.de.